| Scheda | 61 |
| Nome immagine | mudima_61.jpg |
| Materiale | Pergament und Leder |
| Autore | Unbekannter süditalienischer Miniaturmaler |
| Datazione | XV. Jahrhundert |
| Provenienza | Archiv der Diözesanabteilung von Altamura |
Liturgisches Buch
Dieses liturgische Buch enthält eigene Gebete und Antiphonen für den Eigengebrauch während der Heiligenfeste, ist auf Pergament geschrieben und besteht aus 180 Seiten. Es stammt wahrscheinlich aus dem XV. Jahrhundert (siehe Di Lorenzo 2014). Wie beim vorigen Band bezieht sich auch in diesem Fall die Datierung auf den voluminöseren und zentralen Kern des Buches. Andere Teile sind mit der Zeit hinzugefügt worden. Die Bindung des Bandes kam chronologisch gesehen nach der Zusammenstellung des Kodex hinzu. Es besteht aus rotbraunem Leder und hat einen Doppelfadenrahmen mit trockengeprägten arabesquen Mustern. Auf dem Spiegel der beiden Platten aus Pappe ist ein leeres Bischofswappen. Die vor kurzem eingesetzten Vorsatzpapiere sind das Ergebnis der Restaurierung. Die zeitgenössische Nummerierung, die auf der rechten Seite des Blattes abgebildet ist, ist in roter Tinte geschrieben und ist, bis auf kleine Lücken, folgerichtig von 2 bis 153. Die ersten zwanzig und die letzten zwölf Seiten sind nicht nummeriert. Die Pergamentblätter sind in einem guten Zustand. Sie wurden oben beschnitten, um das Einband zu machen. Es scheint nicht zeitgleich mit der Zusammenstellung des Kodex zu sein. Nur an einigen Stellen an den unteren Ecken ist eine Verstärkung aus schwerem Papier sichtbar. Auf einigen Blättern ist oben der zeitgenössische Vermerk auf die religiösen Feste in schwarzer Tinte abgebildet. Im Inneren ist die quadratische Notation in schwarzer Tinte auf rotem Tetragramm, die Notation, die den C- und F- Schlüssel verwendet und sieben Notensysteme pro Seite mit einem Custos. Die Anzahl der Tetragramme pro Seite ist jedoch nicht konstant: auf den meisten Seiten sind 7 Zeilen pro Seite, auf anderen sogar 8 oder 9. Die benutzte Schrift des liturgischen Buches ist eine gotische Buchschrift aus schwarzer Tinte. Sie ist breiter und runder im Vergleich zur gotischen Buchschrift jenseits der Alpen (Petrucci 1992, S. 131-136). Das Inzipit "Christus natus est nobis" und das Explicit "Alleluia Magnificat" wurden mit schwarzer Tinte geschrieben. Dank einer etwas detaillierteren Analyse der Schrift, der Tonalität der Tinte, der Großbuchstaben und der dekorierten Initialen, kann man die einzelnen Teile identifizieren, aus denen das Band besteht. In den ersten 23 Seiten ist es möglich einen Teil eines Kodex aus dem XV. Jahrhunderts zu erkennen mit später hinzugefügten Blättern, um den Kodex zu vervollständigen. Mit wahrscheinlich der gleichen Datierung folgt der große Korpus eines zweiten Kodex mit den Versen und Antiphonen der Feste der Heiligen. Auf den letzten Seiten befinden sich allgemeine Antiphonen des Vesperamtes und Lobpreisungen. Sie sind nicht nummeriert und sind ein offensichtlicher Zusatz. Das Band hat keinerlei Eintragungen oder Datierung. Betrachtet man die Großbuchstaben und die verzierten Initialen, die in den beiden Hauptteilen des Bandes zu finden sind, so kann man bei den Großbuchstaben Verzierungen mit Pflanzenmotiven in verschiedenen Farben bemerken: grün, orange, purpurrot, blau. Einige Großbuchstaben haben ein grünes und ockerfarbenes Muster zwischen den Umrandungen. Die Initialen hingegen wurden mit geometrischen Mustern in rot-schwarz und blau verziert. Nur ein einzelner Buchstabe zeigt die Miniatur einer menschlichen Figur in roter Tinte. Diese Figur kann man auf der Seite Nummer 5 der alten Blätterung im inneren des Buchstaben "O"s in schwarzer Tinte sehen. Die Figur stellt den Heiligen Andreas dar, der vor dem Kreuz kniet.



